Lexikon
Logistikkette
Unter dem Begriff Logistikkette versteht man die Abfolge von Prozessen, die den verschiedenen Bereichen und Funktionen der Logistik zugeordnet werden können. Diese Kette umfasst sämtliche Aktivitäten in den Bereichen:
Zentral sind hierbei die grundlegenden Funktionen wie Transport, Umschlag und Lagerung (TUL-Prozesse), die für sämtliche logistische Tätigkeiten unverzichtbar sind.
Die detaillierte Analyse der Logistikkette zeigt, dass für eine wirtschaftliche und kosteneffiziente Gesamtleistung nicht nur die einzelnen Abläufe in den einzelnen Logistikbereichen optimiert werden müssen, sondern auch die Schnittstellen zwischen den einzelnen Einheiten. Die Beziehungen zwischen den Lieferanten und Kunden innerhalb der Kette – einschließlich der internen „Kunden“ zwischen den Vorgängerprozessen – haben erheblichen Einfluss auf das Endergebnis der logistischen Wertschöpfung.
Neben der Intralogistik, die sich mit den innerbetrieblichen Prozessen befasst, muss das Management der Logistikkette in Speditionen und Transportunternehmen separat betrachtet werden.
Die Logistikkette ist als integraler Bestandteil eines Netzwerks zu sehen, in dem punktuelle Optimierungen stets in Wechselwirkung mit anderen Prozessen stehen. Eine verbesserte Zusammenarbeit und Verknüpfung der vor- und nachgelagerten Akteure ist daher entscheidend. Bevor Anpassungen an einzelnen Stellen vorgenommen werden, müssen deren Auswirkungen entlang der gesamten Kette bewertet und abgestimmt werden, um ein optimales Gesamtergebnis zu erzielen.
Die fortschreitende Digitalisierung und Globalisierung stellen die Logistik vor immer größere Herausforderungen. Die Organisation, Steuerung, Planung und Optimierung aller Prozesse in der gesamten Wertschöpfungskette wird immer komplexer, da die Logistik als Schnittstelle zwischen Informations- und Güterströmen fungiert. Um die richtigen Produkte in der richtigen Menge, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort bereitstellen zu können, ist interdisziplinäres Wissen erforderlich – beispielsweise in den Bereichen Lagerverwaltung, Bestandsmanagement, Supply Chain Management und Produktionsprozessen.
Durch technische Fortschritte, oft unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ zusammengefasst, werden die logistischen Abläufe anspruchsvoller. Die Menge und Relevanz der erfassten Daten nehmen zu, sodass eine lückenlose Dokumentation und Weitergabe dieser Informationen entlang der Logistikkette unabdingbar ist. Leistungsstarke Logistiksoftwarelösungen unterstützen hier die digitale Erfassung, Verwaltung und den Austausch von Daten, was eine manuelle Administration nahezu obsolet macht.
Die Disziplin des Supply Chain Managements beschäftigt sich mit dem Aufbau, der Verwaltung und der kontinuierlichen Optimierung aller Dienstleistungen entlang der Logistikkette. Dank detaillierter Daten können Prozesse in den Bereichen Beschaffung, Produktion und Distribution integriert geplant und effizient angepasst werden. Das Ziel ist es, die Leistung zu verbessern, Lager- und Transportkosten zu senken, Durchlaufzeiten zu verkürzen und die Verfügbarkeit von Informationen zu optimieren. Der Einsatz entsprechender IT-Systeme, die über Schnittstellen zwischen den verschiedenen Beteiligten vernetzt sind, ist hierfür unerlässlich.
Insgesamt zeigt die Betrachtung der Logistikkette, wie wichtig die Abstimmung aller logistischen Prozesse und die nahtlose Integration der Informationsflüsse für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens sind.
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